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Hinweise für den Krisenfall
Überall auf der Welt kann es jederzeit zu Krisen vielfältiger Art kommen. Auf diese Bedrohungen kann man unterschiedlich reagieren. Viele versuchen, die Gefahr zu verdrängen, in der Hoffnung, dass nichts passiert. Sinnvoller ist es jedoch, solche Szenarien konkret zu durchdenken und Vorkehrungen zu treffen, die im Ernstfall helfen können Schäden für Sie, Ihre Familie und Angehörige deutlich zu verringern.
Es zählt Ihre eigene Initiative!
Die folgenden Hinweise helfen Ihnen mit wichtigen Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen, um im Krisenfall, der Gefahr für Leib und Leben mit sich bringen kann, besser gerüstet zu sein!
Drucken Sie sich diese Hinweise aus, damit Sie wichtige Informationen immer zur Hand haben (PDF-Version zum Druck).
Egal welche Krise, die deutsche Botschaft wird Informationen über Gefahren und Verhaltensempfehlungen verbreiten. Wir können Sie aber nur erreichen, wenn Sie sich in der elektronischen Deutschenliste ELEFAND registriert haben (siehe Punkt 2.b).
Häufig sind Sie in einer Krise zunächst zuhause am besten und sichersten aufgehoben, insbesondere wenn eine ungefährdete und uneingeschränkte Bewegungsfreiheit außerhalb des Hauses nicht mehr möglich sein sollte. Richten Sie sich deshalb darauf ein, im eigenen Haus / in der eigenen Wohnung auszuharren, bis Sie durch die Botschaft über Verhaltensmaßnahmen oder Evakuierungsmöglichkeiten informiert werden. Kontaktieren Sie ggfls. Botschaftsangehörige in Ihrer Nachbarschaft und hören Sie regelmäßig Nachrichten.
Telefonnummern für den Notfall:
Lernen Sie die wichtigsten Telefonnummern auswendig. Zettel können verloren gehen, Akkus leer sein.
Vorwahl von Kamerun nach Deutschland: 0049
Vorwahl von Deutschland nach Kamerun: 00237
Auswärtiges Amt Deutschland:
- Telefon: + 49 30 1817 0
- ggf. eingerichtete Hotlines werden über deutsche Medien bekannt gegeben
- Fax: + 49 30 1817 3402
- Reisehinweise: www.auswaertiges-amt.de/sicherreisen
Botschaft Jaunde:
- Botschaft: 222210056 oder 222200566
- Bereitschaftsdienst: 690696362; 677700705; 699500766
- E-Mail: info@jaunde.diplo.de
- Homepage: www.jaunde.diplo.de
Gendarmerie: 13 oder 113
Feuerwehr: 18 oder 118
I. Persönliche Vorsorgemaßnahmen:
1. Haus und Arbeitsplatz
- Haben Sie ausreichend Vorräte in Ihrem Haus / Ihrer Wohnung (Lebensmittel für etwa eine Woche, Brenn- und Treibstoffe, Trinkwasser, Medikamente)
- Legen Sie sich einen Bargeldvorrat an (FCFA und Euro)
- Machen Sie sich mit den Notausgängen vertraut, planen Sie konkrete Fluchtwege, prüfen Sie, ob sich die Türen öffnen lassen und achten Sie darauf, dass die Zugänge nicht verstellt sind. Sie sollten Fluchtwege auch bei Dunkelheit finden können. Üben Sie das Finden von Fluchtwegen mit Ihren Kindern.
- Üben Sie regelmäßig die Bedienung von Telefon und ggfls. Funkgeräten. Stellen Sie sicher, dass auch Ihre Kinder diese bedienen können.
- Überprüfen Sie Ihren Verbandskasten auf Vollzähligkeit und mögliche Ablaufdaten.
- Halten Sie zu Hause und am Arbeitsplatz Taschenlampen und wichtige Telefonnummern und Ihre Personalpapiere und Kopien griffbereit.
- Notgepäck: Packen Sie eine „Krisenkiste“ oder einen „Krisenrucksack“ mit den notwendigen Dingen, um mindestens drei Tage in Ihrem Haus / Ihrer Wohnung oder auf einem Sammelplatz durchhalten zu können. Diese Frist muss in etwa einkalkuliert werden, bis Hilfe von außen im größeren Umfang einsetzt. Das Notgepäck sollte an Ihrem geplanten Fluchtweg aus dem Gebäude griffbereit deponiert werden. Ggf. sollten Sie auch an Ihrem Arbeitsplatz einen weiteren „Krisenrucksack“ deponieren.
- Verschaffen Sie sich Kenntnis über Lage und Funktion von Gas- und Wasserabsperrhähne sowie Hauptschalter der Stromversorgung.
2. Erreichbarkeit:
a) Absprachen:
- Treffen Sie innerhalb Ihrer Familie feste Verabredungen für den Krisenfall (z.B. Verbleib am jeweiligen Ort, feste Treffpunkte, Kommunikationsmöglichkeiten usw.). Diese Verabredungen sind besonders dann wichtig, wenn sich die Familienangehörigen an verschiedenen Orten aufhalten (Arbeitsplätze, Haus, Schule, etc.).
- Spielen Sie vor allem mit Ihren Kindern das Verhalten im Falle einer Krise durch. Nennen Sie Ihren Kindern neben den Eltern mindestens eine weitere Vertrauensperson (Kollege, Nachbar, Lehrer etc.) aus der (deutschen) Community, an die sich Ihre Kinder im Notfall wenden können, falls die Eltern nicht erreichbar sind. Besprechen Sie auch mit dieser Vertrauensperson das Verhalten im Krisenfall. Fertigen Sie ggf. für Ihre Kinder einen Notfallzettel an, der in englischer und französischer Sprache wichtige Daten wie Wohnadresse, Telefonnummern, weitere Vertrauensperson, vereinbarte Treffpunkte, einzunehmende Medikamente etc. enthält.
- Machen Sie sich mit Ihrer Umgebung und Ihrer Nachbarschaft vertraut. Sie sollten einen Überblick darüber haben, welche anderen Deutschen und sonstigen „Expatriates“ in Ihrer Nachbarschaft wohnen und mit diesen ggf. Hilfsmaßnahmen für den Krisenfall verabreden. Klären Sie, wer im Falle Ihrer Abwesenheit nach Ihrer Familie oder Ihrer Wohnung schaut. Sie sollten auch in der Lage sein, ein ggf. eingesetztes Evakuierungsteam auf Wohnungen / Häuser anderer Deutscher und „Expatriates“ in Ihrer Nachbarschaft aufmerksam zu machen.
b) Krisenvorsorgeliste (Deutschenliste), „ELEFAND“:
- Die Deutsche Botschaft kann Ihnen nur helfen, wenn wir wissen, dass und wo Sie sich in Kamerun aufhalten und wie Sie erreichbar sind!
- Wir empfehlen allen Deutschen, die -auch nur vorübergehend- in Kamerun leben, sich auf der Internetseite der Botschaft in die elektronische Deutschenliste ELEFAND einzutragen.
- ELEFAND ist die vom Auswärtigen Amt zur Krisenvorsorge zur Verfügung gestellte Plattform. Ihre Angaben werden vertraulich und entsprechend deutscher datenschutzrechtlicher Bestimmungen behandelt.
Erfahrungen aus Krisen in anderen Ländern haben gezeigt, dass die Telefon- und Mobilfunknetze schnell zusammenbrechen, während SMS und E-Mail häufig noch länger ausgetauscht werden können. Durch die Registrierung in ELEFAND versetzen Sie die Botschaft und das Auswärtige Amt in die Lage, in Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit Ihnen schnell Verbindung aufnehmen zu können.
c) Sammelpunkte:
- Sammelpunkte sind Einrichtungen, die im Falle einer schweren Krise Deutschen und ihren Angehörigen Schutz bieten oder zur Vorbereitung einer Evakuierung aufgesucht werden können und besondere Mindestanforderungen (Sicherheit, Versorgung, Fluchtwege etc.) erfüllen. Welche der bereits von Fachleuten geprüften Einrichtungen im Krisenfall als Sammelpunkte genutzt werden, entschiedet die Botschaft je nach Lage. Bitte suchen Sie die Sammelpunkte daher nur nach entsprechender Aufforderung/Information durch die Botschaft auf.
- Versuchen Sie möglichst, mit anderen Deutschen und Europäern eine Gruppe zu bilden. Stellen Sie eine Liste dieser Gruppenmitglieder zusammen. Versuchen Sie dann, diese Liste der deutschen Botschaft zu übermitteln. Sollten Sie die deutsche Botschaft nicht erreichen können, versuchen Sie mit Vertretungen anderer EU-Staaten Kontakt aufzunehmen, die ebenfalls zur Hilfeleistung verpflichtet sind.
3. Sonstiges:
- Reisen Sie bei sich abzeichnenden politischen Spannungen, soweit möglich, frühzeitig aus, ggf. auch getrennt. Denken Sie daran, dass zu Beginn von Krisen dann noch die üblichen Ausreiseformalitäten in Kraft sein dürften und Flugkapazitäten sich schnell erschöpfen können, wenn viele dieselben Pläne haben.
II. Verhalten während einer Krise:
- Halten Sie engen Kontakt mit anderen Landsleuten und Ausländern in Ihrer Nachbarschaft - organisieren Sie sich.
- Füllen Sie - falls noch möglich - Ihre Vorräte (Lebensmittel, Gas, Benzin, Wasser) auf.
- Hören Sie regelmäßig Nachrichten - bei Ausfall anderer Nachrichtenverbindungen werden über sie weiter wichtige Informationen verbreitet.
- Erfahrungsgemäß funktioniert der SMS-Austausch noch, selbst wenn der Mobiltelefonverkehr bereits zusammengebrochen ist. Daher sollten Sie ggf. versuchen, getrennten Angehörigen usw. per SMS mitzuteilen, wo Sie sind, wie es Ihnen geht und was Sie vorhaben. Kurze präzise Nachrichten sind häufig sinnvoller als lange Telefongespräche.
- In vielen Krisen ist es ratsam, zunächst Schutz im eigenen Haus / der eigenen Wohnung oder in einer Gruppe zusammen mit Nachbarn / Bekannten zu suchen, bis Hilfe von außen eintrifft. Das betrifft sowohl Naturkatastrophen - soweit die Gebäude noch sicher bewohnbar sind - wie auch politische Krisen.
- Stellen Sie sich für Gemeinschaftsaufgaben der deutschen Community (z.B. Wach- und Ordnungsdienst, Telefondienst, Transportdienst, Erste Hilfe usw.) zur Verfügung.
- Bewahren Sie Ruhe. Unterlassen Sie provozierende Handlungen gegenüber den Behörden und Einwohnern des Gastlandes, und vermeiden Sie unnötiges Aufsehen.
- Bereiten Sie sich darauf vor, sich zu einem der o.g. Sammelpunkte der Botschaft zu bewegen. Bewegen Sie sich erst zu einem Sammelpunkt, wenn Sie dazu aufgefordert werden!
III. Beachten Sie bitte die folgenden, aus formalen Gründen erforderlichen Hinweise für den Evakuierungsfall:
- Die Teilnahme an Evakuierungsmaßnahmen einer Auslandsvertretung ist freiwillig.
- Die Kosten der Evakuierung werden vom Bund verauslagt; die evakuierten Personen haben die Kosten anteilmäßig nach § 6 Abs. 2 Konsulargesetz zu erstatten. Sie haben eine entsprechende Erklärung zu unterzeichnen.
- Nicht verauslagt werden Kosten der Unterbringung am Zielort, der Weiterbeförderung vom Zielort an einen dritten Ort sowie der Rückkehr in das (frühere) Krisengebiet.
- Die Bundesregierung übernimmt nicht das Krisen- und Evakuierungsrisiko, z.B. den Ausgleich von Gesundheits- und Vermögensschäden als Folge einer Krise und der damit verbundenen Evakuierung.